Skalar (Pterophyllum scalare)
Die Skalare oder Segelflosser (Pterophyllum) sind
eine aus drei Arten bestehende Gattung
der Cichliden deren Angehörige in der Aquaristik
zu den beliebtesten und bekanntesten Zierfischen
zählen.
Aus dem Amazonasbereich
mit seinen Nebenflüssen bis nach Peru
und Ost-Ecuador kennen wir Pterophyllum scalare (bis 15 cm Länge); aus dem Gebiet des
Orinoco mit Nebenflüssen den Hohen Segelflosser (auch „echter“ Skalar genannt)
Pterophyllum Altum (bis 18 cm Länge). Die Tiere sind revierbildend und
leben als Jungfische noch im Schwarm, später dann Familienbildung mit
ausgeprägter Partnertreue.
Es gibt sowohl verschiedene Lokalformen als auch Zuchtformen, insbesondere
von Pterophyllum scalare. Die bekanntesten Zuchtformen sind der
Marmorskalar, der Goldskalar, der Schleierskalar und der Halbschwarze
Skalar.
Alle Arten dieser Gattung gehören zu den Offenbrüter
Sie laichen
meist auf einem vorher gesäuberten Blatt einer breitblättrigen Pflanze ab.
Die Gelegegröße beträgt mehrere hundert bis tausend
Eier. Im Aquarium
benutzen sie auch gerne Schläuche der Pumpe oder den Heizstab. Die
Elternfische betreiben Brutpflege, indem sie das Brutrevier vor anderen
Fischen verteidigen, unbefruchtete und schimmelnde Eier aus dem Gelege
herauspicken und mit den Flossen das Wasser vor den Larven und den Eiern in
Bewegung setzen. Die freischwimmenden Jungfische werden als Schwarm von den
Eltern geführt und weiter verteidigt.
Größe und Lebenserwartung Man kann je nach Form eine Endgröße inkl. Schwanzflosse von bis zu
15 cm annehmen, die Körperhöhe hängt entscheidend davon ab, ob es sich um
einen aquaristischen Zuchtstamm (meist geringere Körperhöhe) oder um
Wildfänge oder wildnahe Stämme handelt. Bei letzteren sind inkl. Beflossung
durchaus bis zu 26 cm Höhe erreichbar, wobei solche Tiere prächtige
Exemplare wären. Aquaristische Zuchtstämme, insbesondere die vielen
Zuchtvarietäten erreichen meist nicht mehr als maximal 20 cm Höhe.
Die Lebenserwartung liegt in Gefangenschaft bei etwa 10-12 Jahren.
Die Haltung ist eigentlich einfach, wenn einige Rahmenbedingungen stimmen. Als erstes ist die Endgröße der Tiere zu berücksichtigen. Bei einer Körperlänge von bis zu 15 cm und einer maximalen Höhe von 26 cm, braucht man, um diese Tiere artgerecht halten zu können, schon große Becken. Geht man davon aus, das man als Beckenlänge die zehnfache Körperlänge, als Beckentiefe die vierfache Körperlänge und als Freiwasserfreiraum die zweifache Körperhöhe zu Grunde legt, wäre ein Becken von 150x60x60 angemessen. Bei kleineren Aquarienzuchtstämmen ist eine Haltung in einem Becken von 200x40x50 auch möglich, doch die Beckentiefe sollte immer 50 cm betragen. Noch wichtiger als die Mindestbeckengrößen für Skalare sind Dinge wie die Beckeneinrichtung, d.h. die Strukturierung des Beckens, der Gesamtbesatz in Art und Anzahl, die Anzahl der Skalare und ihr Sozialverhalten als Einzeltier und in einer Gruppe. An dieser Aufzählung merkt man schnell, dass es nicht einfach ist, die richtige Beckenmindestgröße zu ermitteln, wobei einige der Meinung sind, eine Größe von 150x60x60 wäre das mindeste, halte ich ein Becken von 100x50x50 für eine ausreichende Größe von einem Paar Skalare. Weitere Ausführungen dazu kann man unter Sozialverhalten nachlesen. In Bezug auf die Wasserwerte ist der Skalar eher tolerant und verträgt auch mittelhartes und alkalisches Wasser, dennoch sollte das Wasser für eine Artgerechte Haltung weich sein mit einer Gesamthärte bis etwa 6 und einer Karbonathärte von etwa 4, der pH-Wert sollte unter 7 gehalten werden. Skalare brauchen sauberes Wasser, daher sind regelmäßige Wasserwechsel für das Wohlbefinden dieser Tiere von Vorteil. Auch Seemandelblätter, Torfzusätze, trockenes Eichen- oder Buchenlaub tragen zum Wohlbefinden und der Gesundheit bei. In Bezug auf die Wassertemperatur ist der Skalar ein durchschnittlicher südamerikanischer Buntbarsch, Temperaturen von 24° bis 25° reichen vollkommen aus, wobei im Jahresverlauf auch Schwankungen von 23 – 34° auftreten können, diese aber von den Tieren toleriert werden, soweit bei höheren Temperaturen die Sauerstoffsättigung des Wassers ausreichend ist. Es liegen unveröffentlichte Beobachtungen von Skalar Biotopen während der Trockenzeit in Restgewässern vor, wo die Temperaturen bis 40° betrugen. Die Bepflanzung des Beckens ist eher zweitranging, jedoch benötigen die Tiere Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten zwischen senkrechten Strukturen im Becken. Dichte Bestände von Vallisnerien oder Amazonas-Pflanzen und zusätzlich senkrechte ins Becken eingebrachte Holzstrukturen bieten den Tieren ausreichend Rückzugsmöglichkeiten. Wichtig sind ähnlich wie beim Hohen Segelflosser (Pterophyllum Altum) freie Rückzugsmöglichkeiten in hintere geschützte Beckenbereiche, die die Tiere vor allem bei Gefahr sofort aufsuchen. Beim Futter sind die Skalare nicht sehr wählerisch, ziehen aber größeres Lebendfutter und Frostfutter, schwarze und weiße Mückenlarven, Artemia und andere ähnlich großen Krebse vor. Wildfänge gehen zwar auch an Flockenfutter und Tabletten, die sie durchaus ganz verschlingen, oft spucken sie dieses Futter aber wieder aus. Das Skalare Pflanzliche Nahrung zusätzlich zu sich nehmen kann durchaus vorkommen z.B. Wasserlinsen oder Fadenalgen, diese werden zwar gerne, aber nicht regelmäßig zu sich genommen. Wildfang-Skalare sind und bleiben Raubfische. Auch wenn sie eine gewisse Zeit benötigen, um sich an die jeweiligen Becken und Pflegegewohnheiten zu gewöhnen, mit der Zeit versuchen sie fast immer, kleinere Fische zu jagen und sie haben meist Erfolg. Wildfang-Skalare jagen Guppies als auch Salmler bis etwa 3 cm Größe, wobei auch schnelle und schwimmaktive Arten wie der Schrägschwimmer (Thayeria boehlkei) selbst von dreiviertel ausgewachsenen Skalaren erfolgreich erbeutet werden. Dies muss man bei der Vergesellschaftung von Skalaren mit anderen Fischen beachten; eine Vergesellschaftung mit kleineren Salmler, Barben, Bärblingen und Lebendgebärenden scheidet bei Wildfang-Skalaren aus. Letztlich ist es eine Frage der Größe des Skalars als Räuber, der Größe der Beutefische und auch der Wendigkeit der Skalare. Schleierzuchtformen mit stark verlängerten Flossen sind da aufgrund geringerer Wendigkeit im Nachteil gegenüber normal beflossten Formen
Skalare sind und bleiben Buntbarsche. Buntbarsche sind fast grundsätzlich in
der Fortpflanzungszeit territoriale Arten, d.h. es kommt zu Rivalitäten
zwischen sich absondernden Paaren und anderen Tieren der Gruppe.
In der Jugendzeit vor der Geschlechtsreife sind die Tiere in größeren
Gruppen organisiert, worauf man bei einer artgerechten Haltung achten
sollte. Ideal wären daher Gruppen von etwa 8 Jungtieren. In dieser Phase
ihrer Entwicklung geben die Gruppen den einzelnen Tieren Schutz vor
Fressfeinden (in der Natur) und sie stehen sehr oft zusammen. Andererseits
erlernen die Tiere beim Heranwachsen ihr artspezifisches Verhalten in Form
von Abgrenzung, den ganzen Kommunikationsformen (Dominanz-,
Unterwürfigkeitsverhalten, Maulzerren). Selbst kleine Skalare von nur 6-8 cm
Höhe üben sich in diesen Verhaltensweisen ausdauernd im Becken. Man wundere
sich also nicht, wenn in einer Gruppe mit Jungskalaren ebenfalls
Rivalitätsmuster auftreten, in aller Regel bei ausreichenden
Ausweichmöglichkeiten sind diese Verhaltensweisen ungefährlich.
Mit Eintritt der Geschlechtsreife ändert sich dieses Verhalten deutlich. Es
kommt zur Paarbildung, die dann innerhalb des Beckens Reviere abgrenzen und
diese dann vor allem während der Laichperioden intensiv und aggressiv
verteidigen. Die Größe des Reviers ist dabei der für die Vergesellschaftung
dann dominierende Faktor. Man kann grob aus eigenen Beobachtungen in einem
1.400 l fassenden Becken ein Revier mit einer Radius von 50 cm bei freier
Sicht ohne die Sicht trennenden Barrieren annehmen, das entspricht dann
schnell einem Durchmesser von 100 cm für ein Revier. Spätestens dann ist der
Punkt erreicht, wo ein 200 l Standardbecken nur noch und so gerade für ein
harmonisierendes Skalarpaar ausreicht. Weitere Skalare haben in einem
solchen Becken meist keine Überlebenschance mehr und werden permanent gejagt
und verbissen. Berücksichtigt man die Reviergrößen und setzt sie,
entsprechende Sichtbarrieren vorausgesetzt, mit nur 80 cm Durchmesser an, so
wäre für zwei Paare von Skalaren ein Becken mit den Maßen 160 x 60 x 50 cm
(Länge, Tiefe, Höhe) als untere Grenze zu definieren. Dies ist keine
Untertreibung. In dem erwähnten 1.400 l Becken in der Dauerausstellung im
Aquarienverein Bad Neuenahr-Ahrweiler leben 5 Wildfang-Skalare, bei diesen
sind diese Reviergrößen und das Sozialverhalten deutlich erkennbar. Zwar
widerspricht die paarweise Haltung in ihren Grundzügen dem Sozialverhalten
der Tiere, da sie außerhalb der Fortpflanzungsperioden gruppenorientiert
sind, für eine tierschutzgerechte Haltung sind die entstehenden Rivalitäten
allerdings unbedingt zu berücksichtigen.
Insofern wäre die Beckengrößen als Nachtrag wie folgt anzusetzen:
Die Aufzucht von Jungskalaren sollte in Gruppen erfolgen, sie kann durchaus
in kleineren Becken von 200 l Volumen mit 8 Tieren erfolgen. Zu dieser Zeit
lernen die Skalare die arttypischen Verhaltensweisen, die vermutlich für
eine spätere natürliche Zucht von Bedeutung sind.
Mit Beginn der Geschlechtsreife ändern sich die Erfordernisse an das
Hälterungsbecken. Um die Gruppe von 8 Tieren erfolgreich weiter zusammen
pflegen zu können, sind dann deutlich größere Aquarien ab 160 cm Kantenlänge
und 60 cm Tiefe erforderlich. Ansonsten kommt es mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit zu Ausfällen durch Verletzungen oder
Unterdrücken schwächerer Tiere.
Sind größere Becken nicht verfügbar, reicht ein 200 l Standardbecken für 1
harmonisierendes Paar. Als Alternative sollte man Würfelaquarien in Betracht
ziehen. Für ein Paar von Pterophyllum scalare wäre ein Würfel mit 50,
besser 60 cm Kantenlänge ausreichend.
Wie schon erwähnt sind bei Wildfang-Skalaren kleinere Beifische mit unter
3-4 cm Größe ungeeignet und können mit der Zeit als Nahrung angesehen
werden. Die Vergesellschaftung mit etwas größer werdenden oder hochrückigen
Arten wie Kirschflecksalmlern, Schmucksalmlern, Trauermantelsalmler,
Rotblaue Kolumbiensalmler ist problemlos. Ebenso gut geeignet sind
Panzerwelse (Corydoras, Brochis) und kleinere und mittelgroße
Harnischwelse. Abraten würde ich grundsätzlich von der Vergesellschaftung
mit größeren Harnischwelsen, insbesondere Weidegängern oder Holzfressern wie
beispielsweise Panaque nigrolineatus. Bei diesen kann es vorkommen,
dass sie sich nachts an den senkrecht ruhig im Wasser stehenden Skalaren
ansaugen und diese dabei verletzten können. Auch wenn dieses vermutlich
nicht allzu häufig geschieht, sind mir wiederholt schon Skalare und
Diskusbuntbarsche mit derartigen "Fraßspuren" begegnet.
Sichere äußerlich sichtlich erkennbare Geschlechtsunterschiede sind
"allgemein" nicht bekannt. Die Angaben zum tieferen Stirnbuckel bei den
männlichen Tieren können so nicht bestätigt werden. Die sichere
Unterscheidung ist nur an der Genitalpapille möglich. Trotzdem ist eine
Einschränkung erforderlich, da es anscheinend doch bei ausgewachsenen
Wildfängen sekundäre Geschlechtsmerkmale geben könnte. Genaueres müsste noch
untersucht werden.
Die Zucht der Skalare ist im Prinzip nur eine Frage der Zeit. Irgendwann
grenzt sich aus einer Gruppe zusammen aufgewachsener Skalare ein Paar
zunehmend ab, besetzt ein Revier im Becken und verteidigt dieses gegen
andere Individuen. Reviermittelpunkt bildet in aller Regel der spätere
Eiablagestandort. Bei ausreichend großen Becken empfiehlt es sich, emers
wachsende Echinodorus zu verwenden wie beispielsweise Echinodorus
cordifolius. Submerse Blätter dieser Pflanze werden gerne als
Laichsubstrat angenommen. Die Laichvorbereitung beginnt mir einem
gründlichen Putzen des Laichsubstrates, wenig später werden die Gelege dort
abgesetzt. Skalare sind Offen-Substrat-Brüter in Elternfamilie. Ein
Elternteil kümmert sich um das Gelege, steht darüber, befächelt das Gelege
mit den Brustflossen mit Frischwasser, pickt ab und an den Eiern, gut
pflegende Skalare entfernen sogar sich nicht entwickelnde, verpilzende Eier
aus dem Gelege. Der andere Partner ist für die Revierverteidigung zuständig.
Die Larven schlüpfen je nach Temperatur nach 24-36 h (bei 26-30 °C). Dabei
werden die Larven von den Eltern oft aus den Eihüllen gekaut und wieder auf
das Blatt gespuckt, wo sie an Fäden haften bleiben. Die Larven schwimmen
nach 4-5 Tagen frei, werden dann von den Eltern geführt und nehmen dann
direkt die Nauplien des Salinensalzkrebses (Artemia salina) an.
Immer wieder liest man von Zuchtproblemen bei Skalaren, vor allem das
Fressen des Geleges kurz oder länger nach dem Ablaichen. Es wird dann
Separataufzucht empfohlen, d.h. die Blätter mit den Eiern werden entfernt,
in ein eigenes kleines Aquarium eingebracht, dort in einen sanften
Wasserstrom, z.B. durch eine Durchlüfterstein gehängt und es erfolgt die von
den Eltern getrennte Aufzucht. Dabei entgeht den Larven und Jungfischen die
erste Phase der Brutfürsorge und der Kommunikationsmittel zwischen Eltern
und Larven. Inwieweit diese separierte Aufzucht verhaltensphysiologische
Fehlfunktionen auslöst, sei vorerst dahin gestellt. Hier müsste ich erstmal
in der ethologischen Literatur nachlesen, ob es entsprechende Untersuchungen
gibt.
Viel wichtiger in dem Zusammenhang der Störungen der Brutpflege scheinen mir
andere Faktoren zu sein. Als erstes ist das Brutpflegeverhalten zwar im
Grundsatz angeboren, wird also vererbt, der genaue Stadienablauf muss aber
zumindest z.T. erlernt werden. Ich habe wiederholt brütende Skalarpaare
beobachten können, bei denen man den Eindruck hatte, sie wüssten nicht, was
sie nun mit dem Gelege anfangen sollten und schwammen etwas ratlos davor,
wobei das Befächeln des Geleges garantiert ein angeborenes Verhaltensmuster
ist. Oftmals zeigt sich dann im Laufe der Zeit oder genauer Anzahl der
Gelege, dass sie zunehmend sicherer werden im Umgang mit Eiern und jungen
Larven.
Ein zweiter wichtiger Faktor ist der Besatz des Beckens. Trotz gutem
Brutpflegeverhalten und ausgeprägter Territorialität haben Skalare in zu
dicht, vor allem mit räuberischen, kleinen Salmler besetzten Becken,
Probleme, die zahlreichen Fressfeinde der Larven vom Gelege fernzuhalten.
Bevor die eigene Brut als Nahrung für andere dient, wird sie dann oftmals
von den Elterntieren selber gefressen.
Der zweite, wichtigere Punkt allerdings, erscheint mir die Prägung der
Jungskalare im Jugendalter zu sein. Beobachtet man Skalare von 4-8 cm Höhe
in Gruppenhaltung, so kann man ganz deutlich kleinere Rangeleien,
Beißereien, Revierübungen, Maulzerren und weiteres beobachten. Ein Teil
dieser Verhaltensmuster ist aber kein jugendliches Repertoire, sondern hat
klare Funktionen in der Fortpflanzungsethologie. Ich vermute daher derzeit
mehr und mehr, dass Störungen in der Brutpflege später ihre Ursachen
letztlich in unzureichender Sozialprägung im Jugendalter haben.
Ausgangspunkt für diese Überlegungen sind meine derzeit acht Jungskalare aus
Guyana, die in einem Becken alleine mit Panzerwelsen ohne weiteren Besatz
aufwachsen, wo diese jugendlichen Rangeleien sehr deutlich ausgeprägt sind.
In dicht besetzten und zu kleinen Gesellschaftsbecken wird Gruppenhaltung
von Jungskalaren kaum durchgeführt. Dies ist derzeit nur eine These, die
sich auf einigen Beobachtungen stützt, letztlich wären da
verhaltensbiologische Untersuchungen etwa im Umfang einer guten Diplomarbeit
oder Dissertation (mit entsprechendem Vorlauf der Aufzucht und
Voruntersuchungen) erforderlich, um hier weitergehende Erkenntnisse zu
erhalten.
Ein dritter Punkt soll zumindest für die zahlreichen Zuchtvarianten
angesprochen werden. Vielen dieser Zuchtformen fehlen die senkrechten
Längsbinden und auch die Fähigkeit, den Hinteraugenfleck als
Erregungsmerkmal auszubilden, ist entweder nicht ausgebildet (bei
Halbalbinotischen Formen oder Goldskalaren) oder sie ist durch schwarze
Farbmerkmale überlagert (schwarze Skalare, marmorierte Skalare). Diesen
Tieren fehlt ein Teil ihrer innerartlichen Kommunikationsmöglichkeiten, sie
haben sozusagen Störungen in der Sprache der Skalare. Spekulativ ist es
daher natürlich nahe liegend, Funktionsstörungen in der Brutpflege mit
eingeschränkter Kommunikationsfähigkeit zu koppeln, ob dies tatsächlich aber
so ist, soll derzeit besser offen bleiben.
Quelle:
Mit freundlicher Genehmigung von
Dr. Ralf
Rombach;
www.scalare-online
Aktualisiert am:
23.08.20 19:13:54