Wer hat schon gern Algen in seinem Aquarium? Algen
können einem
den ganzen Spaß an der Aquaristik verderben. Aber....wer vorher ein
gut
eingelaufenes Becken Becken und nie ein Problem mit Algen hatte und
sich
plötzlich einer langsamen zunehmenden Algenplage gegenübersieht, der
muss etwas in dem Biologischen Kreislauf seines Aquariums verändert
haben, bewusst oder auch unbewusst. Allein durch das Wechseln von
ausgebrannten alten Leuchtstoffröhren durch neue Röhren, kann man
diesen Kreislauf beeinflussen. Das neue Licht wirkt
Wachtumsstimulierend und regt die Wasserpflanzen vermehrt zum
wachsen an, die Pflanzen finden erst noch viele Nährstoffe im
Wasser, sie wachsen besser und produzieren dadurch natürlich mehr
Sauerstoff, durch den erhöhten Sauerstoffgehalt im Wasser, oxidiert
das Nähreisen zu unwirksamen Eisen und so entsteht ein
Nähreisenmangel. Auch mineralischer Dünger verbraucht sich , wegen
des stärkeren Wachstums der Pflanzen, schneller und es entsteht
zwangsläufig ein Nährstoffmangel. Des Weiteren werden durch den
erhöhten Sauerstoffgehalt auch Spurenelemente und Vitamine schneller
abgebaut, wodurch ein Mangel an diesen besteht. Auch ein CO2 Mangel
entwickelt sich, weil die Pflanzen durch ihr schnelles Wachstum
dieses
vermehrt verbrauchen, dadurch erhöht sich der ph-Wert, hierdurch
wiederum wird ungiftiges Ammonium teilweise in giftiges (Für Fische
und Pflanzen) Ammoniak umgewandelt. Steigt also der ph-Wert zu hoch,
besteht eine Gefahr für die Fische. In diesem nun ungemütlichen
Milieu für die Pflanzen, entwickeln sich die Algen umso prächtiger,
da sie solch ein oxidierendes Milieu lieben, sie produzieren noch
mehr Sauerstoff, mehr als die Fische verbrauchen können. Der
Sauerstoff zerstört lebenswichtige Vitamine und macht die
Spurenelemente wirkungslos, aufgrund dessen haben die Fische und
Pflanzen an Vitamin- und Spurenelementemangel. Die Algen überwuchern
die Pflanzen so sehr, das diese dann eingehen. Dieses kann man
entgegenwirken, indem man beim wechseln der Lampen gleich eine
Erhöhung der CO2 Abgabe durchführt. Hieran kann man erkennen, das
schon kleinste Veränderungen, den biologischen Ablauf im Aquarium
negativ verändern kann.
Algenarten
Rotalgen (Bart- oder Pinselalge)
Eine der Algenarten, die sehr
hartnäckig ist,
diese Alge ist zumeist an Anzeichen für einen zu hohen ph-Wert oder
einen
CO2 Mangel. Die Alge (Bild links) hat Pinselartige Büschel und setzt
sich
an Einrichtungsgegenständen (Steine, Wurzeln etc.) und vermehrt an
den
Blatträndern fest. Sie lässt sich nur sehr schwer entfernen, wenn
dann
mechanisch, durch eine erhöhte Zufuhr von CO2 (vorher messen). Man
sagt auch, das Apfelschnecken diese gern fressen und auch die echte
siamesische
Rüsselbarbe, soll dies Alge nicht verschmähen.
Kieselalgen (Braunalgen)
Braunalgen bilden braune schmierige Beläge auf
Blättern und auf den Bodengrund. Ursache für diese Algen ist eine
schlechte
Beleuchtung, wenn man die Beleuchtung ersetzt hat sollten diese
Algen
verschwinden, aber Vorsicht, nicht gleich die Beleuchtungszeit so
laufen lassen
wie bei den ersetzten Röhren, dann kann man sich wiederum andere
Algen ins
Becken holen. Man kann diese Alge auch mit den Fingern abwischen.
Blaualgen
Diese Algen überziehen das ganze Aquarium sehr
schnell. Zumeist ist die Ursache für deren schnelles Wachstum, eine
starke Belastung mit Nitrat und Phosphat, wenn man seine wasserwerte
dann überprüft, kann es sein, das das Ergebnis im grünen beriech
liegt, weil die Schadstoffe stecken bereits in der Alge Auch das
Aquariumwasser selbst fängt an zu stinken. Als Maßnahme kann man das
Aquarium für 3 -7 Tage vollständig abdunkeln, das schädigt zwar
etwas die Pflanzen aber man ist diese Algen los. Nach ca. 5 Tagen
sollte man die Algenreste absammeln und evtl. einen
Teilwasserwechsel vollziehen. Die Beleuchtung nicht gleich wieder
auf die volle Zeit einstellen, sondern langsam wieder hochfahren.
z.B. am ersten Tag zwischen 2 und 4 std., dann die Beleuchtung jeden
tag etwas erhöhen und am siebten Tag wieder auf die
normal Beleuchtungszeit einstellen.
Grünalgen (Fadenalgen)
Verschiedene grüne Algenarten, die sich
überall im Aquarium ausbreiten, sie können wattebauschartig, langfädig,
polsterartig oder kurzfädig flächig auftreten. Ursache für diese
Algenarten
können eine Überbeleuchtung, eine zu kurze Beleuchtungszeit, eine Änderung
der Beleuchtungsverhältnisse oder Sonnenlichteinfall sein. Auch treten sie
zumeist in Neueingerichteten Aquarien auf, welche einen hohen
Nährstoffgehalt und eine sehr gute Wasserqualität haben. Man kann diese
Algen sehr gut absammeln oder durch Algenfresser beikommen.
Algenfresser
Siamesische Rüsselbarbe (Crossocheilus siamensis)
Diese frisst sehr gut fädige Algen. Es gibt auch eine ähnliche Art hiervon, dort endet der schwarze Strich in der Mitte an der Schwanzwurzel, diese frisst aber kaum Algen
Zwergharnischwels (Otocinclus vittatus)
Der Zwergharnischwels ist ein ausgezeichneter Algenvernichter, der auch weiter keinerlei Schäden anrichtet, allerdings reagiert dieser sehr empfindlich auf eine Wasserverschlechterung.
Siamesische Saugschmerle (Gyrinocheilus aymonieri)
Bei Algenbelägen, wie der Kieselalge, sind diese Fische zu empfehlen. Bei älteren Tieren wird es einige Probleme geben, weil diese ein Revierverhalten zeigen und langsamere, ruhige Fische durch ansaugen belästigen.
Die Zitronensaugschmerle gleicht vom verhalten der Siamesischen Saugschmerle.
Apfelschnecken (Ampullaria spec.)
Es ist darauf zu achten, das diese Tiere ausreichend Kalk für ihr Gehäuseaufbau haben, deshalb ist für sie härteres Wasser besser als weiches. Wenn sie nicht genügend Algen zu fressen mehr finden, vergreifen sie sich auch schon mal an den Pflanzen
Amanogarnelen (Caridina japonica)
Wenn diese Tiere eine gute Gesellschaft haben, dann ist ihre Gier nach Algen unvergleichlich. Sind sie aber mit Fischen in einem Becken, die unruhig sind und die Garnelen jagen, dann wird man mit ihnen nicht viel Freude haben.
Aktualisiert am:
23.08.20 19:00:20